Unklare Kopfschmerzen, Gangunsicherheit oder ein taubes Gefühl in Armen oder Beinen können auf einen „leichten“ Schlaganfall deuten.

Ein „Schlagerl“ tut nicht weh
Wenn die Blutversorgung von Teilen des Gehirns ganz oder teilweise ausfällt, können betroffene Nervenzellen innerhalb von Minuten absterben. Die häufigste Ursache dafür sind verstopfte Blutgefäße (85 Prozent). Seltener ist eine Blutung im Gehirn für einen Schlaganfall verantwortlich.

Oft folgen auf „leichte“ Schlaganfälle mit nur vorübergehenden Beschwerden schwere Schlaganfälle mit bleibenden Schäden. In Österreich ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache und die häufigste Ursache für Behinderungen.

Viele Schlaganfälle könnten aber vermieden werden, wenn Warnzeichen des Körpers ernst genommen werden.
Ein Neurologe kann Gefäßwandveränderungen und Hirndurchblutungsstörungen durch schmerzlose Vorsorgeuntersuchungen frühzeitig erkennen.

Vorsorge

Schlaganfälle betreffen nicht nur ältere Menschen: Jeder zweite Schlaganfallpatient steht aktiv im Berufsleben. Etwa zehn Prozent der Betroffenen sind jünger als 40 Jahre. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Ab dem 40. Lebensjahr sollte daher eine neurologische Untersuchung alle zwei Jahre, bei erhöhtem Schlaganfall-Risiko bereits ab dem 30. Lebensjahr jährlich durchgeführt werden.

Die richtige Schlaganfall-Vorsorge beinhaltet eine umfassende Untersuchung durch den Neurologen:

Im ärztlichen Gespräch werden angeborene und erworbene Risikofaktoren und deren Beeinflussung durch den Lebensstil abgeklärt. Erfragbare Schlaganfall-Warnzeichen geben wichtige Aufschlüsse über schon früher aufgetretene vorübergehende Durchblutungsstörungen des Gehirns.

Die körperliche Untersuchung gibt bei fassbaren Bewegungs- und Koordinationsstörungen sowie Reflexauffälligkeiten Hinweise auf bereits bestehende Hirnschäden.

Mittels Gefäßultraschalluntersuchung (Duplexsonographie, Transkranieller Doppler) können Gefäßveränderungen in Arterien und Gehirn genauestens sichtbar gemacht werden. Wenn nötig, kommt zur weiterführenden Diagnostik eine Kernspintomographie (MRT) des Kopfes zum Einsatz.

EKG, Blutdruckmessung und Laboruntersuchungen des Blutes gehören ebenfalls zur Schlaganfallvorsorge-Untersuchung.

Warnzeichen

„Kleine“ Schlaganfälle schmerzen nicht und werden deswegen oft nicht ernst genommen oder gar nicht bemerkt. Den nur vorübergehenden Beschwerden kann aber ein schwerer Schlaganfall folgen.

Bei Auftreten eines der folgenden Warnzeichen wenden Sie sich bitte so rasch wie möglich an Ihren Neurologen oder an ein spezialisiertes Zentrum:

  • plötzliches Herabhängen eines Mundwinkels
  • Kurzzeitige Pamstigkeit, Ungeschicklichkeit oder Schwäche der Arme oder Beine
  • Unsicherheits- und Schwindelgefühl
  • Sehstörungen
  • Sprachstörungen
  • Sturzereignisse
  • Kurze Ohnmacht
  • Gedächtnisstörungen
  • Unklare Kopfschmerzen

Behinderungen

Schlaganfall kann bedeuten:

  • Lähmung,
  • Sprachstörung,
  • Sehstörung,
  • Depression,
  • geistiger Verfall, …
  • Pflegebedürftigkeit

Ein einmal eingetretener Hirnschaden läßt sich nicht mehr beheben. Nur durch sofortige Behandlung kann er noch begrenzt und können die Folgen vermindert werden. Das Gehirn verbraucht 20 Prozent des eingeatmeten Sauerstoffs und rund ein Viertel des Blutzuckers. Sinkt die Durchblutung des Gehirns unter ein Fünftel des normalen Werts, beginnen die betroffenen Nervenzellen innerhalb von zwei Minuten abzusterben.

Verhindern lässt sich ein Schlaganfall nur durch gezielte Vorsorge – und die tut auch nicht weh.